Kfz-Kennzeichen in Deutschland - Vom Wechselkennzeichen bis zum Strafenkatalog

Vom Wechselkennzeichen bis zum Strafenkatalog

Jedes Kraftfahrzeug, das im öffentlichen Straßenverkehr zulassungspflichtig ist, muss mit einem KFZ-Kennzeichen ausgestattet sein. Diese Regelung gilt sowohl in Deutschland wie auch in der EU und im Ausland. Doch was passiert, wenn die vorgeschriebene Kennzeichenpflicht missachtet wird? Und was hat es mit dem neuen Wechselkennzeichen auf sich? Alles Wissenswerte erfahren Sie in diesem Artikel. Das erste von Behörden vorgeschriebene Kennzeichen geht auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurück und galt für Fahrräder. Damit sollte nach einem Unfall mit dem Zweirad eine Fahrerflucht verhindert werden.

Auto-Kennzeichen mit langer Tradition

Für Automobile gab es das erste Kennzeichen im Jahr 1896. Allerdings nicht mit der heute bekannten Zahlen- und Buchstabenkombination, sondern mit römischen Ziffern. Aus diesem Jahr datieren auch die ersten allgemeingültigen Regelungen für das Deutsche Reich. Aufgrund der rapide ansteigenden Motorisierung wurde mit der "Verordnung zur Änderung von Vorschriften des Verkehrsrechts" ein neues Nummernschild-System eingeführt, welches heute noch Bestand hat.

Aus welchen Komponenten sich das Kennzeichen zusammensetzt

Derzeit besteht das Auto-Kennzeichen aus zwei wichtigen Komponenten, nämlich dem Unterscheidungskennzeichen und der Erkennungsnummer. Anhand des Unterscheidungskennzeichens lässt sich herausfinden, in welchem Landkreis und Verwaltungsbezirk das Auto zugelassen ist. Dieses umfasst bis zu drei Buchstaben, die für eine ganz bestimmte kreisfreie Stadt oder einen Landkreis stehen. Aus höchstens zwei Buchstaben sowie bis zu vier Ziffern besteht hingegen die Erkennungsnummer.

Was ist das sogenannte Wechselkennzeichen?

Wenn Sie Besitzer zweier Autos sind, jedoch in der Regel nur mit einem unterwegs sind, genügt künftig nur ein Auto-Kennzeichen. Während das eine Fahrzeug mit dem Wechselkennzeichen unterwegs ist, bleibt das andere in der Garage stehen. Die Kfz-Steuer bleibt zwar unverändert bestehen, allerdings bieten die Versicherungen zum Teil attraktive Rabatte für Autos an, die sich ein Nummernschild teilen.

Welche Bußgelder bei nicht ordnungsgemäßem Kennzeichen drohen Im Zusammenhang mit dem Auto-Kennzeichen sieht der deutsche Strafenkatalog eine ganze Reihe an Bußgeldern vor. Bereits bei schlecht lesbarem Nummernschild droht eine Geldstrafe von 5€. Doppelt so teuer wird es, wenn sich das Kennzeichen nicht in einem ordnungsgemäßen Zustand befindet oder die Kennzeichenbeleuchtung unzureichend ist. Wird gar kein Kfz-Kennzeichen angebracht, sieht der Strafenkatalog ein Bußgeld in Höhe von 60 Euro vor. Um für solche Fälle eine Geldstrafe zu verhindern, sollten Sie rechtzeitig ein neues Auto-Kennzeichen erwerben. Günstig Kennzeichen bestellen können Sie dabei mittlerweile auch über das Internet bei Anbietern wie Kennzeichen.express.

Strafen bei ungültigem Kennzeichen

Ist das Nummernschild ungültig, weil etwa die Kfz-Steuer nicht entrichtet wurde, muss mit einer Geldstrafe von 40 Euro gerechnet werden. Im günstigsten Fall lässt sich ein Bußgeld bereits durch eine Reinigung des Kennzeichens vermeiden. Denken Sie etwa daran, wenn Sie Ihr Fahrzeug auf Hochglanz polieren.

Kennzeichen nach eigenen Wünschen zusammenstellen

Großer Beliebtheit erfreuen sich in der heutigen Zeit Wunschkennzeichen. Noch vor einigen Jahren konnte im Rahmen der Fahrzeuganmeldung kein großer Einfluss auf auf die Kennzeichenvergabe ausgeübt werden. Grundsätzlich handelt es sich bei einem Wunschkennzeichen um ein herkömmliches EU-Kennzeichen, bei dem Sie die Erkennungsnummer individuell wählen dürfen.

Selbstverständlich müssen die Buchstaben- und Ziffernkombination noch verfügbar sein und nicht mit etwaigen Sonderkennzeichen übereinstimmen. Das Wunschkennzeichen können Sie vorab auch reservieren.

Sonderkennzeichen und spezielle Kennzeichen

Neben den zahlreichen üblichen Nummernschildern, die heute täglich im Straßenverkehr beobachtet werden können, gibt es auch einige Sonderkennzeichen. So nutzen beispielsweise das THW, die Polizei, Diplomatencorps und Bundeswehr eigene Kennzeichen mit besonderer Buchstaben- und Zahlenfolgen für das Auto-Kennzeichen.

Nutzen Sie ihr Fahrzeug nur von April bis September, bietet sich ein Saisonkennzeichen an. Bei historischen Kraftfahrzeugen endet das Nummernschild in der Regel mit einem großen H. Hierzu muss das Auto jedoch mindestens 30 Jahre alt sein. Rote Kennzeichen weisen hingegen auf eine Probe- oder Überführungsfahrt hin.

Wenn das Auto-Kennzeichen verloren geht

Egal ob das vordere, das hintere oder beide Kennzeichen verloren gehen - Sie sollten möglichst schnell reagieren. Im schlimmsten Fall wurden die Schilder gestohlen und es droht ein Verbrechen. Melden Sie den Vorfall unverzüglich Ihrer Versicherung sowie der Polizei. Mit der Bescheinigung über die erstattete Anzeige können Sie im Anschluss ein neues Auto-Kennzeichen bei der Zulassungsstelle beantragen. Für die nächsten Jahre wird die alte Kombination aus Buchstaben und Zahlen gesperrt.