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Hauptstadt gilt als einer der deutschen Zentren für digitale Unternehmen, die sich auf die Entwicklung von Games spezialisieren – sei es im Bereich Computer- und Konsolenspiele wie auch im Sektor Online Casinos und Slot-Maschinen. Eine Studie der Hamburg Media School, in Auftrag gegeben vom Berliner Senat, ermittelte, dass mittlerweile rund 138 Firmen in Berlin angesiedelt sind, die Games entwickeln, vermarkten oder Dienstleistungen rund um elektronische Spiele anbieten.
Derzeit
handelt es sich hierbei in erster Linie um kleinere und sehr junge Unternehmen, deren Durchschnittsalter laut Angaben des Tagesspiegels vier Jahre beträgt, während Organisationen im gleichen Sektor in NRW und Bayern vergleichsweise im Schnitt acht Jahre alt sind, in Hessen sogar zehn Jahre. Auch in Sachen Umsatz zeigt sich die Branche in Berlin noch in den Kinderschuhen – die meisten erwirtschaften weniger als eine Million Euro im Jahr, wie eine Studie von Projektzukunft Berlin ermittelte.
Die Wachstumschancen in diesem Bereich stehen jedoch sehr gut, zumal bereits einige internationale Games-Entwickler in der deutschen Hauptstadt Büros eröffneten, wie beispielsweise der kalifornische Gigant Riot Games, bekannt für Blockbuster-Spiele wie „League of Legends“ und „Valorant“. Im vergangenen Jahr startete der Hersteller unter anderem das „Underrepresented Founders Program“, mit dem Ziel unterrepräsentierte Entwickler mit den Besten der Branche zu vernetzen. Twin Drums aus Berlin war das erste unabhängige Unternehmen, das in das Riot Games Programm aufgenommen wurde. Damit erhält es nun sowohl die finanziellen Mittel wie auch das Know How, um sein Spiel „The Wagadu Chronicles“ weiterzuentwickeln.
Zu den größeren Gaming-Entwicklern in Berlin gehört auch das Unternehmen Wooga, das bereits seit 2009 existiert und mittlerweile 300 Mitarbeiter beschäftigt. Unter der Leitung von Gründern Jens Begeman und Philip Möser entwickelt das Spielesoftware-Unternehmen vor allem mobile Spiele mit Titeln wie Jelly Splash, Tropicats und Pearl’s Perils. 2018 wurde Wogga vom israelischen Mobile-Games-Entwickler Playtika übernommen, produziert aber weiterhin Spiele unter eigenem Namen.
Neben Spielen auf dem Smartphone gewinnt derzeit auch der Sektor Online-Casinos und Slot-Maschinen im Internet an Bedeutung, zumal sich mit Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags im Juli dieses Jahres, der das Zocken im Internet auch in Deutschland legalisierte, ganz neues Marktpotenzial ergibt. In Berlin ansässig ist Gamomat, ein mittelständiges Unternehmen, das 2021 mit dem German Brand Award ausgezeichnet wurde wie auch mit den FOCUS Award im Bereich „Top Arbeitgeber Mittelstand“. Hier werden vor allem Slot-Games mit bekannten Titeln wie „Lava Lions“, „Books & Bounties“ oder „Royal Seven“ entwickelt. Derzeit werden vor allem dem Bereich Online-Glückspiel erhebliche Zuwachschancen prognostiziert, seitdem nun auch deutsche Unternehmen offiziell Lizenzen erwerben und unter Beachtung strenger Regulierungen einer neuen Bundesbehörde klassische Casino-Spiele online anbieten dürfen.
Was genau macht Berlin zum derart beliebten Ort für die Gaming-Industrie? Twin Drums Gründer Allan Cudicio bezeichnet die Stadt als echten Segen für sein Unternehmen: „Die Kosten sind moderat (wenn auch steigend) und die Gameszene äußerst lebendig. Berlin hat einige wirklich großartige Networking-Events und Konferenzen! Schön wäre, wenn noch ein oder zwei weitere Berliner Unternehmen wachsen und zu „Hubs“ für Spiele in Europa und der Welt werden. Twin Drums könnte einer davon sein, wer weiß…“
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